Unterweisung für Schweißer

Unterweisung für Schweißer

schweisser

Die größte Gefahr beim Schweißen ist der elektrische Strom.

Normalerweise sind bei Schweißgeräten alle unter Spannung stehenden Teile gegen Berühren geschützt.

Bei beschädigten Stromleitungen reicht die vorhandenen Spannungen aus, um in ungünstigen Situationen lebensgefährliche oder tödliche Verletzungen zu verursachen.

Eine erhöhte elektrische Gefährdung   besteht an den folgenden Arbeitsplätzen:

  • wenn mit dem Körper kniend, sitzend, liegend oder angelehnt elektrisch leitfähige Teile berührt werden,
  • an Arbeitsplätzen, an denen bereits eine Abmessung des Bewegungsraumes zwischen zwei gegenüberliegenden elektrisch leitfähigen Teilen weniger als 2 m beträgt, so dass der Schweißer diese Teile zufällig berühren können.

Eine erhöhte elektrische Gefährdung besteht an den folgenden Arbeitsplätzen:

  • an nassen, feuchten oder heißen Arbeitsplätzen, an denen der elektrische Widerstand der menschlichen Haut oder der Arbeitskleidung und der Schutzausrüstung durch Nässe, Feuchtigkeit oder Schweiß erheblich herabgesetzt werden kann.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Das Schweißgerät und die zu- und abführenden Leitungen müssen so aufgestellt sein, dass keine Leitungen oder Kabel beschädigt werden können.
  • Werden sie in einen Verkehrsweg verlegt, so müssen die Leitungen (z. B. mit einer Kabelbrücke) abgedeckt werden.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Alle Kabel, Leitungen und Elektrodenhalter müssen regelmäßig durch den Schweißer auf Beschädigungen überprüft werden.
  • Eine beschädigte Isolierung kann Lebensgefahr bedeuten.
  • Reparaturen an dem Schweißgerät oder den Kabeln dürfen nur Elektrofachkräfte ausführen.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Defekte Leitungen, Elektrodenhalter, Lichtbogenbrenner oder deren Verschleißteile müssen sofort ausgetauscht werden.
  • Reparaturen und Reinigungsarbeiten dürfen nur durchgeführt werden, wenn das Gerät spannungslos geschaltet ist.
  • Nur mit diesen Maßnahmen sind Sie gegen eine Körperdurchströmung geschützt.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Das Schweißgerät muss durch eine Elektrofachkraft regelmäßig geprüft und gewartet werden.

Zertifikat

  • Der Schweißarbeitsplatz sollte zusätzlich mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) ausgerüstet sein.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Vor dem Schweißen muss der Anschluss des Massekabels auf guten elektrischen Kontakt überprüft werden.
  • Durch das Massekabel wird der Stromkreis sicher zwischen der Elektrode und dem Schweißgerät geschlossen.
  • Dies verhindert, dass Ströme über Schleifen durch Werkstücke und Arbeitstisch oder entlang von Schutzleitern fließen und diese beschädigen bzw. Personen durchströmen.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Bei längeren Arbeitsunterbrechungen (z. B. Essenspausen, Schichtwechsel) muss das Schweißgerät und damit die stets vorhandene Leerlaufspannung vollständig ausgeschaltet werden.
  • Bei kurzen Unterbrechungen darf der Elektrodenhalter oder Lichtbogenbrenner nur auf einer isolierten Unterlage abgelegt werden.
  • Dieses Verhalten verhindert, dass die Elektrode mit dem Schweißgerät, einem anderen Werkstück oder leitfähigen Teil in Berührung kommt und mit diesem einen Stromkreis bildet.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Folgen eines solchen unerwünschten Stromkreises sind in der Regel beschädigte Leitungen und Geräte.
  • Es können aber auch Personen in den Stromkreis geraten und geschädigt werden.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Besondere Bedeutung kommt der Isolierung der Schweißer gegenüber ihrer Umgebung zu.
  • Insbesondere bei Nässe, feuchter, verschwitzter Kleidung oder einer leitenden Umgebung, z. B. in Kesseln oder Behältern, ist der elektrische Widerstand verringert.
  • Dadurch besteht die Gefahr, dass der Strom nicht über das Massekabel, sondern über den Körper des Schweißers geleitet wird.

Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdung

  • Schweißen mehrere Beschäftigte an einem Werkstück, so muss diese Arbeit koordiniert werden.
  • Durch die Verschaltung der Schweißgeräte können gefährliche Ströme entstehen.

Der Anschluss darf nur in folgender Reihe erfolgen:

1.Netzanschluss herstellen.

2.Schweißstromrückleitung am Werkstück anschließen.

3.Stabelektrodenhalter bzw. Schweißbrenner isoliert ablegen.

4.Stromquelle einschalten.

Zum Abschalten muss in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen werden.

Ein Schweißer darf dabei niemals gleichzeitig zwei oder mehr Schweißelektroden berühren!

Gegebenenfalls muss dies technisch (z. B. durch Trennwand) oder organisatorisch (z. B. durch ausreichenden Abstand) sichergestellt werden.

Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen

Schweißer müssen geschützt werden vor:

  • der Einwirkung von Strahlung,
  • Schweißrauchen,
  • den im Metallbereich vorherrschenden Unfallgefahren.

Insbesondere muss geprüft werden, ob die herkömmliche Arbeitskleidung einen ausreichenden Schutz gegenüber der Entflammbarkeit bietet.

Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen

Vor der Ausgabe weiterer persönlicher Schutzausrüstung, wie z. B. Atemschutzmasken, muss überprüft werden, ob der Schutz durch technische Mittel sichergestellt werden kann.

Der Einsatz von Atemschutz ist nur dann erlaubt, wenn die Schadstoffe durch eine Lüftung oder Absaugung nicht ausreichend entfernt werden können bzw. eine Lüftung technisch nicht machbar ist.

Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen

Vor allem beim Arbeiten über Kopf und in engen Räumen oder Behältern (ein Raum ohne Luftabzug und mit weniger als 100 m³ Luftraum oder je einer Abmessung (Länge, Breite, Höhe oder Durchmesser) unter 2 m ist es notwendig, schwer entflammbarer Schutzkleidung zu tragen.

Die Schutzkleidung ist vom Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen.

Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen

Je nach Einsatz kann dies eine Schürze oder ein Schweißeranzug sein. Kleidung mit Kunstfasern ist ungeeignet, da diese bei thermischer Einwirkung auf der Haut fest schmelzen können.

Für das Brandverhalten der Kleidung ist auch von Bedeutung, dass diese stets sauber und frei von Verunreinigungen, wie z. B. Ölen oder Fetten, ist.

Zum Schutz der Haut vor wegspritzenden heißen Metallen und der Strahlung sollte der Körper immer mit langärmeliger Kleidung ausreichend bedeckt und die Öffnungen der Kleidung sollen verschlossen sein.

Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen

Gegenstände wie Feuerzeuge oder Spraydosen dürfen nicht in der Kleidung mitgeführt werden, da diese durch Hitzeeinwirkung, Funken oder versehentliches, unbemerktes Öffnen entzündet werden können.

Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen

Beim Schweißen werden Lichtstrahlen im sichtbaren, ultravioletten und infraroten Bereich ausgesendet.

  • Bei längerer Einwirkung schädigen diese die Augen.
  • Das sichtbare Licht blendet.
  • Das ultraviolette Licht führt zu Hornhautschäden (Verblitzen).
  • Die Infrarotstrahlung führt durch ihre Wärmewirkung zum „Augenstar“.

Persönliche Schutzausrüstung beim Schweißen

Neben den Augen ist auch das Gesicht vollständig vor der intensiven UV-Strahlung zu schützen.

Dazu muss ein Schweißer immer ein Schutzschild benutzen oder einen Schutzschirm tragen.

Gefährdung durch Schadstoffe

Die Entstehung von Schadstoffen beim Schweißen ist stark vom verwendeten Schweißverfahren und dem Anwendungsfall abhängig.

Gefährdung durch Schadstoffe

  • Der Schadstoffausstoß ist bei kleinerer Schweißspannung und kleinem Schweißstrom geringer.
  • Verschiedene Schweißverfahren lassen unterschiedliche Schadstoffe in verschiedenen Mengen entstehen.
  • Fett, Öl und andere Verschmutzungen, Beschichtungen wie Lacke sowie hochlegierte Edelstähle lassen mehr Schadstoffe entstehen.

Gefährdung durch Schadstoffe

  • Fett, Öl und andere Verschmutzungen, Beschichtungen wie Lacke sowie hochlegierte Edelstähle lassen mehr Schadstoffe entstehen.
  • Besonders gefährliche Schadstoffe entstehen beim Schweißen von metallisch beschichteten Stählen.
  • Es werden giftige Schadstoffe wie Zink-, Nickel-, Chromrauche etc. freigesetzt.

Gefährdung durch Schadstoffe

Sie sollten daher zum einen mit einem möglichst schadstoffarmen Verfahren arbeiten und zum anderen Beschichtungen und/oder Verschmutzungen gründlich von der Schweißstelle entfernen.

Gefährdung durch Schadstoffe

Schalten Sie immer die Absauganlage ein !

Gefährdung durch Strahlung

Die Strahlung des Lichtbogens hat einen hohen UV-Anteil, der die Augen schädigt (Verblitzen) und bei längerer Einwirkung zur Erblindung führen kann.

Brand- und Explosionsgefahr

Beim Schweißen besteht auch Brand- und Explosionsgefahr

Achte Sie auf Brandlasten (Lösemittel, Pappe, Papier, Gase…) und entfernen Sie diese aus dem Gefahrenbereich

Brand- und Explosionsgefahr

Auf Baustellen und in Fremdfirmen ist ein

„Schweißerlaubnisschein“ erforderlich.

Lassen Sie diesen vom Bauleiter/Auftraggeber unterschreiben.

Sonstige Gefährdungen

  •    Umstürzende Gasflaschen können erheblichen Schaden anrichten.

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  •    Gasflaschen müssen immer gegen umkippen gesichert sein.

 

Sonstige Gefährdungen

   Beachten Sie immer die Betriebsanweisung „Schweißen“.

   Sie weist auf Gefahren und Schutzmaßnahmen hin.

 

Bitte klicken Sie auf den Begriff Schweißer-Prüfung um an der Prüfung für diese Unterweisung teilzunehmen.

 

Schweißer-Prüfung